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Alternative Anlage einer Naturverjüngung

Nachdem ein Wald seine Altersgrenze erreicht hat und der Altbestand hiebreif wurde, ist es erforderlich neue Bäume wachsen zu lassen. Der Waldbauer spricht hier von Waldverjüngung.

Angenommen ein Wald hat 120 Hektar und die Bäume eine Umtriebszeit bis zur Ernte von 120 Jahren, dann ergibt sich rein rechnerisch, dass jedes Jahr 1 Hektar neuer Wald angelegt werden muss.

Es gibt verschiedene Methoden aus dem Lehrbuch. Diese funktionieren, aber sind nach unserer Auffassung umständlich und teuer.

Wir wollen hier am Beispiel der Kiefer zeigen, wie eine innovative Naturverjüngung angelegt werden kann.

 

1. Planung der Fläche

Wichtig ist, dass die Fläche nicht zu groß ist. Eine Größe von 1 bis 1,5 Hektar hat sich bewährt. Ist die Fläche zu groß, dann entsteht eine steppenartiges Klima welches nachteilig ist. Ist die Fläche zu klein, kommt eine Naturverjüngung nicht in Gang, weil die umstehenden Bäume zuviel Schatten werfen und die Altbäume durch die Nähe zu den Jungpflanzen diesen das Wasser  wegsaugen.

 

2. Planung von Gassen / Gassen mit Doppelfunktion

Zuerst wird die Fläche geplant. Heute ist es üblich den Wald mit Maschinen zu pflegen. dafür wird in der Regel alle 20 Meter eine Fahrgasse benötigt. Diese Arbeitsgassen sind zu planen, auszumessen und zu kennzeichnen.

Ein junger Bestand wächst am Besten wenn er etwas Schutz von oben hat. Hierzu dienen Altbäume, die z.B. Schatten spenden oder den Frost mildern. Darüber hinaus liefern Altkiefern auch das notwendige Saatgut für die gewünschte Natirverjüngung.

Die Notwendigkeit einige Altbäume zu behalten kombinieren wir mit den notwendigen Arbeitsgassen. Auf den zukünftigen Arbeitsgassen lassen wir die Altkiefern stehen. Diese werden erst geernetet, wenn der neue Jungbestand den Altkiefernschutz nicht mehr braucht.

Diese Kombination von Gasse und Altbestand hat den Vorteil, dass die verbliebenen Altkiefern auf die Arbeitsgasse gefällt werden können und der neue Jungbestand unbeschädigt bleibt. Ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor besteht darin, dass die Fläche für die Naturverjüngung frei von Hindernissen (Altkiefern) ist und deshalb maschinell leichter zu bearbeiten ist.

 

3. Ernte und Fläche aufräumen

Dann wird der Altbestand geerntet.

 

Nach der Ernte wird die gesamte Fläche maschinell aufgeräumt. Dies erfolgt mit einem Holzgreifer oder einem Traktor. Allerdings müssen die letzten Reste mit der Hand abgesucht werden.

Die Baumstümpfe verbleiben im Boden und werden nicht entfernt.

 

 

4. Pfügen mit dem Waldpflug

Dann erfolgt im Januar / Februar des nächsten Jahres das Pflügen der Fläche. Dies ist notwendig, weil die Kiefernsamen auf dem Minaralboden keimen. Durch den Pflug wird der reine Mineralboden freigelegt.

 

Jetzt passiert erstmal nichts mehr. Die Samen der Altkiefern fallen im Frühjahr auf die frische Erde. Übrigens, die Gräben sind in 15-20 Jahren wieder verschwunden.

 

5. Kiefern Wachsen lassen

Schon am Ende des ersten Sommers sprießen die Jungkiefern (Foto vom September).

 

Es wachsen Tausende von Kiefern auf der Fläche. Die natürliche Verjüngung hat viele Vorteile. Die Jungpflanzen sind absolut passend zum Standort. Dies ist bei Baumschulpflanzen schwieriger zu erreichen. Außerdem werden diese Jungkiefern im Gegensatz zu gekauften Kiefern aus Baumschulen nicht vom Wild verbissen. Anscheindend ist dies für das Wild nichts Besonders. Kosten für Pflanzen und Pflanzung entfallen auch.

 

6. Beispielfotos von unseren Naturverjüngungen

Nach 2 Jahren sieht eine solche Fläche so aus wie auf dem unten gezeigten Foto.

 

 

Nach 4 Jahren zeigt die Naturverjüngung folgendes Bild:

 

 

Nach 8 Jahren haben die Kiefern schon eine beachtliche Größe erreicht.

 

 

7. Probleme, die auftreten können

Auf dieser Webseite wird die Anlage einer Naturverjüngung verkürzt dargestellt. Insbesondere kann unerwünschter Begleitwuchs wie die spätblühende Traubenkirsche oder das Sandrohr (Waldgras) sehr hinderlich sein.

In schlechten Samenjahren der Altkiefern gelingt die Naturverjüngung zwar auch, aber die Pflanzenanzahl ist wesentlich geringer. Dies begünstigt unerwünschten Begleitwuchs und die Kultur sieht wenigergeschlossen aus. Aber die Kiefern setzten sich in der Regel durch und überwachsen das "Unkraut".

Steht die Naturverjüngung besonders dicht und prächtig kommt es gelgentlich zu einem Pilzbefall durch die sogenannte Kiefernschütte. Diese vernichtet einen Teil der Pflanzen und lichtet die Kultur aus. Nach unserer Erfahrung erholen sich die verbleibenden Pflanzen aber wieder.

Nach circa 4-6 Jahren muss jemand in die Kultur und unerwünschte Pflanzen rauskneifen. Dies sind meist Ginster oder Birken. Diese händische Pflege ist sinnvoll aber nicht zwingend.

Die Dürre des Jahres 2018 hat sowohl Landwirtschaft und Forstwirtschaft schwer geschädigt. An den Kiefernnaturverjüngungen entstand bei uns aber nur ein zu vernachlässigender Dürreschaden. Die Schäden in gepflanzten Kulturen (z.B. Eiche, Douglasie) waren bei uns deutlich höher. In einigen Betrieben gab es in unserer Region sogar Totalausfälle.

 

Sollten Sie als Waldbauer Fragen haben können Sie gerne anrufen.

Scharteucker Forst GbR mbH